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Planung und Dokumentation von Trainings und Ausfahrten

Von Fettklops
5. Dezember 2019
6 Minuten Lesen

Die meisten Radfahrer suchen heute nach Möglichkeiten einfach und unkompliziert Trainings zu planen, diese zu absolvieren und im Anschluss zu dokumentieren – da wird dann selbst die Hausrunde zum Bäcker in allen sozialen Netzwerken als historische Meisterleistung geteilt. Es existieren unzählige Softwaren und Geräte um den Sportler bei “seinem” sinnvollen Prozess (hier gehts um das individuelle Empfinden) jederzeit zu unterstützen. Ich möchte an dieser Stelle meinen Workflow mit Strava, Trainingspeaks und Wahoo vorstellen.

Geht es um die reine Trainingsplanung und deren Dokumentation reicht eine einfache Excel Liste oder – noch einfacher – ein “analoges” Filofax (wer kennt das noch? Hand hoch… ok, du bist alt!) eigentlich absolut aus. Trainiert man aber eher komplexere Intervalle und sitzt möglicherweise öfters auf der Rolle, dann sind die altbekannten Möglichkeiten schnell ausgeschöpft – ganz abgesehen von der fehlenden Möglichkeit mit der 300 Kilometer Tour Kudos einzuheimsen.

Trainingsplan

Der erste Schritt ist die Lang- und kurzfristige Trainingsplanung. Hier möchte ich euch Trainingpeaks ans Herz legen. Hier plant man selbst – oder über eine spezielle Coach Freigabe der Trainer – die Trainings. Dabei kann man zum einen die langfristige Trainingsplanung via Trainingsperioden hinterlegen, zum anderen jeden einzelnen Tag feinplanen. Konkret sieht das so aus, dass man sich einige Saison Höhepunkte setzt und dann Trainingpeaks einen groben Plan für die Periodisierung festlegt; also welche Trainingsschwerpunkte in welchen Wochen sinnvoll sind und in welchen Wochen man eher Regenerationszeit einhalten sollte.

Hat man einen kostenpflichtigen Account, kann die tägliche Trainingsplanung über den Workout Builder erstellt werden. Hier können Blöcke, Intervalle, Warmups und Cool Downs geplant und mit den gewünschten Intensitäten (basierend auf Prozent vom FTP) hinterlegt werden.

Workout Builder in Trainingpeaks

Der Vorteil liegt darin, dass die über vorgefertigte Standardblöcke erstellten Workouts an diverse Drittsoft- und Hardware übertragen werden können. Zwift liest diese Daten ebenso wie Sufferfest oder einfach nur der Wahoo oder Garmin Radcomputer.

Anzeige des Trainings auf einem Wahoo Elemnt

Auf die Art und Weise sowohl draussen das Training nachgefahren werden (der Athlet bekommt die Intensität und Dauer ständig angezeigt), als auch durch die Rolle automatisch im ERG Modus vorgegeben werden.

Das durchgeführte Training wird am Schluss wieder durch den Radcomputer bzw. die eingesetzte Software an Trainingspeaks zurück gespielt. So kann überwacht werden, ob die Trainingsinhalte und Intensitäten eingehalten wurden.

ein korrekt durchgeführtes Training wird grün

Die Auswertungsmöglichkeiten sind bei Trainingspeaks quasi endlos

Auszug einiger Trainings-Parameter

Trainingsdokumentation

Als Dokumentations-Software nutze ich Strava Premium. Man könnte meinen, dass die Dokumentation in Trainingpeaks absolut ausreicht – und das ist auch tatsächlich so. Allerdings fehlt bei Trainingpeaks der Gamification und Social Network Teil. In Strava kann man durchgeführte Trainings mit einer Beschreibung und Fotos anreichern und den Freunden zur Verfügung stellen – Kudos sammeln inklusive.

Die Möglichkeit sich live mit seinen Trainingspartnern, der eigenen Sektorbestzeit oder einem KOM (King of Mountain) zu vergleichen, motiviert (oder frustriert) zusätzlich. Und hier ist ein weiterer grosser USP auf Seiten Strava: ich kann ein Segment zu Beginn des Jahres fahren (dabei kann mir das auf dem Radcomputer automatisch beim Einfahren in das Segment angezeigt werden), und mich dann bei jedem Durchfahren wieder mit meinem PR (Personal Record) vergleichen. Und klar: ich persönlich habe quasi immer die Ambition mich zu verbessern!

Der Gamification Teil wird bei Strava ständig weiter ausgebaut. So gibt es beispielsweise ständig wechselnde Herausforderungen an denen jeder teilnehmen kann und sich mit der ganzen Welt vergleichen kann.

Zu guter letzt hat schickt mir Strava regelmässig Updates über meinen aktuellen Trainingszustand per Mail.

Auch Strava bietet eine Unmenge an Parametern die von einem selbst, aber zusätzlich auch von Freunden bzw. Personen denen man folgt (Stalking lässt grüssen) überwacht werden können. Der Ansatz ist jedoch deutlich mehr auf Spielen ausgerichtet. Trainingpeaks hingegen hat eher einen wissenschaftlichen Ansatz.

Übrigens: Strava ist eine tolle Möglichkeit sich mit den Sportlern aus dem Profi-Zirkus zu vergleichen – was jedoch meist eher frustrierend ist, wird man so doch mit dem eigenen Unvermögen sehr deutlich und transparent konfrontiert.

Hardware

Achtung, jetzt beginnt der Glaubenskrieg. Grob gibt es bei den Radcomputern zwei Lager: die Garmin Fans (war ich mal) und die Wahoo Jünger (bin ich jetzt). Bei den Trainingsrollen entscheiden meist Tacx oder Wahoo das Rennen.

Was mich bei Garmin Radcomputern mega nervt, dass in der heutigen Zeit eine Strecke nicht einfach via App geplant und auf den Trainingscomputer übertragen werden kann (geht das zwischenzeitlich?). Darum bin ich zu Wahoo umgestiegen. Genauer auf den Wahoo Elemnt Bolt.

Zwischenzeitlich nutze ich ausserdem eine Wahoo Kickr Core Rolle. Aus diversen Gründen: zum einen kann ich diese über den Wahoo Elemnt steuern, zum anderen gibt es ganz viel Spielzeug wie einen Steigungssimulator oder einen automatischen Ventilator für die Wahoo Rollen. Das sucht man bei Tacx / Garmin vergeblich.

BONUS: Streckenplanung

Hat man einen Radcomputer mit Navigationsfunktion muss irgendwie die Strecke geplant und synchronisiert werden. Für mich hat sich hier Komoot als das beste Tool herausgestellt. Die allermeisten guten Radwege sind verzeichnet und werden automatisch in der Streckenplanung berücksichtigt. Zusätzlich hat man die Höhenmeter und voraussichtlichen Steigungen immer im Blick und kann bei Bedarf auch Wegpunkte verschieben.

Komoot Routenplanung

An fremden Orten greife ich zusätzlich gerne auf bereits durch andere Mitglieder geplante Strecken zurück.

Sobald eine Route geplant und gespeichert wurde, wird diese in der Wahoo App auf dem Smartphone angezeigt und kann dann mit dem Wahoo Elemnt synchronisiert werden.

Zusammenfassung Prozesse

Wie sieht jetzt ganz konkret mein Workflow aus?

Indoor

  • Trainingsplanung mit Trainingpeaks
  • Durchführung des Trainings auf der Wahoo Kickr Core Rolle
  • Steuerung der Rolle durch Zwift oder direkt durch den Radcomputer
  • Trainingsdokumentation wird automatisch auf Trainingpeaks und Strava übertragen
  • Boden aufwischen und duschen!

Outdoor

  • Trainingslanung mit Trainingpeaks
  • Streckenplanung auf Komoot (optional)
  • Anzeige von Training und Strecke auf dem Wahoo Element Bolt
  • Trainingsdokumentation wird automatisch nach Trainingpeaks und Strava übertragen
  • Optional ist eine Live Verfolgung für die panische Ehefrau möglich
  • Nach Trainingsabschluss Empfang von massenhaft Kudos auf Strave 🙂

Bei Trainingsplanung und -Dokumentation muss jeder den Prozess finden der am besten passt. Ich bin mittlerweile sehr happy mit den eingesetzten Tools aber auch immer offen für Verbesserungsvorschläge… also immer her damit 🙂

Viele Grüsse vom fitten Fettklopps

 

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